Die Akademie solidarische Ökonomie (ASÖ) versteht sich als eine überregionale Vereinigung von Menschen, die der Behauptung der Alternativlosigkeit zu unserer heutigen kapitalistischen Wirtschaftsordnung entgegentritt.
Anliegen der Akademie
Wir analysieren das System der vorherrschenden Wirtschaft und Gesellschaft und stellen als Alternative die
Vision einer solidarischen, gemeinwohlorientierten, lebensdienlichen Gesellschaft zur Diskussion.
Die ASÖ hat nicht den Anspruch, ihre Erkenntnisse und Vorschläge als „einzig richtige“ Lösungen darzustellen. Vielmehr bringen wir diese in einem offenen Austausch in die gesellschaftliche Diskussion ein und wollen so eine ständige Verbesserung der Vorschläge bewirken. Die ASÖ möchte mit vielen Menschen ins Gespräch kommen und sie motivieren, sich in notwendige Wandlungsprozesse einzubringen.

Themen, mit denen wir uns beschäftigen sind unter anderem:
- Eine von Solidarität, Partizipation und Demokratie geprägte Gestaltung der Gesellschaft und Wirtschaft.
- Bedarfsgerechtigkeit und Gemeinwohlorientierung: Engagement für ein „gutes Leben“ der jetzt lebenden Menschen ebenso wie der zukünftigen Generationen.
- Achtsamer und verantwortlicher Umgang mit allen Menschen und unserer natürlichen Mitwelt.
- Die Erreichung des 1,5 Klimaziels.
- Ausgehend von einem ganzheitlichen Menschenbild geht es der ASÖ darum, dass wir Menschen unser Grundbestreben nach Autonomie und Selbstentfaltung sowie nach Verbundenheit und Verantwortung für andere und unsere Mitwelt verwirklichen können.
Mit Blick auf diese Ziele ist für uns ein wertschätzender Umgang miteinander und eine dialogische Kommunikation innerhalb der Akademie eine zentrale Basis, auf die wir uns verpflichten.
Geschichte der Akademie
Es war in den verwirrenden Jahren 2007 und 2008, zu Beginn der Weltwirtschafts-, Finanz- und Eurokrise, als sich eine kritische Gruppe auf den Weg machte, der Alternativlosigkeit der kapitalistischen Wirtschaftsweise die Stirn zu bieten. Irgendwie müsste es doch möglich sein, so die Überlegung, aus dem gescheiterten sozialistischen und dem scheiternden kapitalistischen Wirtschaften einen dritten Weg zu konstruieren, der ökologischen und sozialen Kriterien genügt und bei dem der Mensch wieder im Mittelpunkt steht.
Um zu verstehen, aus welchen unterschiedlichen Quellen sich die Akademie Solidarische Ökonomie gespeist hat, ist ein Blick auf die Vor- und Nachwendezeit und auf die Arbeit der Ökumene in Ost und West hilfreich. Dabei ist das Projekt der Akademie keineswegs eine rein kirchliche Angelegenheit, weitere kritische Kräfte der Zivilgesellschaft aus der Umwelt- und Friedensbewegung haben Anteil an der späteren Gründung der „Akademie auf Zeit“, wie sich die Akademie zunächst nannte. Die gesamte Geschichte der Akademie findet sich in unserer Jubiläumsbroschüre aus dem Jahr 2018.
Wider die Alternativlosigkeit der kapitalistischen Wirtschaftsweise
So hat es sich die Akademie Solidarische Ökonomie zum Ziel gesetzt, ein Modell postkapitalistischer, lebensdienlicher Ökonomie zu entwickeln und zur Diskussion anzubieten. Es geht dabei um gesellschaftliche Rahmenbedingungen, welche gelingende Beziehungen zwischen Menschen sowie zwischen der Menschheit und Natur ermöglichen. Denn nur dann ist ein Gesellschaftssystem unserer Meinung nach zukunftsfähig.
Arbeitszweige
Initiativgruppe Postkapitalistische Ökonomie heute
Neben vielen anderen Bewegungen hat die Akademie Solidarische Ökonomie seit 2008 Konturen und Modelle einer postkapitalistischen Ökonomie erarbeitet. Dabei folgen wir nicht fernutopischen Zielen wie einer Wirtschaft ohne Markt und Geld, sondern suchen die Anschlussfähigkeit zur Sozialen Marktwirtschaft und deren Transformation zu einer Ökonomie, die die verfehlten Leitvorstellungen und zerstörerischen Funktionen des Kapitalismus hinter sich lässt.
Wir sind der Überzeugung, dass die sich zuspitzenden ökologischen und sozialen Krisenentwicklungen unserer gegenwärtigen Zivilisation nur durch eine grundlegende Systemänderung überwunden werden können.
Umfängliches Profil der Initiativgruppe
Arbeitszweig “Solidarische Gesellschaft”
Langfristig zielen die Bemühungen und Ansätze der ASÖ auf einen Wandel hin zu einer Solidarischen Gesellschaft. Dabei verstehen wir den Entwurf einer solchen als einen Prozess, in dem grundsätzlich die Erkenntnisse aller wissenschaftlichen Disziplinen zu berücksichtigen sind. Konkrete Schritte zu diesem langfristigen Ziel halten wir nur für möglich, wenn gelingt, möglichst viele Menschen aktiv in diesen Wandel einzubeziehen. Dies schließt die Einflussnahme über Verbände, Parteien, Kirchen, Gewerkschaften oder andere Organisationen mit ein.
Arbeitsschwerpunkte sind unter anderem grundlegende Themen einer solidarischen Gesellschaft (bspw. Geld, Markt, Unternehmensverfassung, Arbeit, Transformation), die Untersuchung der integrativen Rolle sowie Aspekte des Menschenbildes für eine
solidarische Gesellschaft, Bildungs- und Aufklärungsarbeit durch Vorträge, Workshops, Aufsätze in Zeitungen und Fachzeitschriften, etc.
Satzung
Die Mitglieder der ASÖ haben sich auf eine gemeinsame Arbeitskonzeption geeinigt, welche in ihrer aktuellen Version im Mai 2020 veröffentlicht wurde und hier einsehbar ist:
Rechtsform

Die ASÖ ist eine Arbeitsgemeinschaft innerhalb der Stiftung Ökumene.
Die ASÖ arbeitet als eine Arbeitsgemeinschaft unter der rechtlichen Trägerschaft der Stiftung Ökumene mit Sitz in Stuttgart. Hierzu liegt eine Vereinbarung zwischen der Stiftung und der ASÖ vor.
Die ASÖ ist eine mitwirkende Organisation im Ökumenischen Netz in Deutschland. In Veröffentlichungen tritt die ASÖ mit ihrem eigenen Namen auf. Die Geschäftsstelle der Akademie ist der Wohnort des/der Geschäftsführer*innen.
Wer in der Akademie (kurz- oder langfristig) und bei unseren vielfältigen Projekten mitarbeiten möchte, ist jederzeit herzlich willkommen!